28 Oct 2021 - 30 Oct 2021 | Bruno Haas & Philipp Schorch
Was sollen wir tun? Von der Kunst in ethnographischen Museen
Im Zusammenhang mit der Restitutionsdebatte und den Debatten um die „Dekolonialisierung“ wollen wir hier eine Grundfrage stellen, die im Vorfeld geklärt sein müsste, es aber nicht ist. Es geht um die Frage, was für „Objekte“ in diesen Debatten zum Gegenstand gemacht oder vorausgesetzt werden. Man redet oft von „materieller Kultur“, die bekanntlich in Museen aufbewahrt wird, sei es in ethnographischen Museen, oder sei es in Kunstgalerien. Der Unterschied zwischen einer kunsthistorischen und einer ethnographischen Sammlung bleibt dabei seinerseits zunächst unklar und hoch problematisch.
Man kann und darf aber diese Frage nicht ohne das in einem radikalen Sinne zuletzt Be-fragte beantworten, die genannten „Objekte“ selbst, welche wir vorsichtshalber auch nicht einfach als „Objekte“, sondern wohl richtiger als „Dinge“ beschreiben werden, eingedenk einer zuerst von Heidegger namhaft gemachten Unterscheidung (Kunstwerkaufsatz und „Das Ding“). Um zu erfahren, was ein Ding ist, muss man es besuchen und befragen. Dies geschieht, im Kontext in dem wir agieren, zumeist und zunächst im Museum, zumal wenn es um seltene, wertvolle, künstlerische und dergleichen Dinge geht.